SEO-Trends 2014

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Was bringt 2014 an neuen SEO-Trends? Prosit Neujahr erstmal. Das neue Jahr ist ja mal grade ein paar Stunden alt und es erholt sich wahrscheinlich noch ein wenig. Wir sinnieren schon mal ein wenig und blicken auch mal kurz zurück, was das alte Jahr, das ja jetzt schon so fern in der Vergangenheit liegt, uns gebracht hat.

Das Penguin-Update brachte es 2013 ans Tageslicht: Google hates Spam

Also, wir reden hier vom „Pinguin-Update 2.0“, das letztlich die zweite Generation des schon früher, nämlich im Jahr 2012, ausgespielten Pinguin-Update darstellt. Dies ist als eine Anpassung des Google-Algorithmus zu verstehen, also als eine sehr grundlegende und wesentlich radikalere Veränderung als dies bei früheren Updates der Fall war. Googles Ziel ist es dabei ganz klar, den Spam, den es im Web zu Hauf gibt, weiter zurückzudrängen. Zurückdrängen bedeutet in diesem Fall, dass Webseiten, die nur minderwertigen und/oder von anderen Seiten gekaperten Inhalt aufzuweisen haben – also dem Besucher nicht wirklich viel an Information bringen – von Google aus den Suchergebnislisten entfernt oder für den Anfang doch zumindest auf die hinteren Plätzen der Suchergebnislisten verwiesen werden.

Was bringt das? Nun, dem Benutzer bringt es bessere Angebote bei der Suche nach bestimmten Themen bei Google. Das ist schon eine ganze Menge. Oder haben Sie sich noch nicht geärgert, wenn Sie z.B. nach einem Unternehmen gesucht haben, indem Sie dessen Firmierung bei Google eingegeben haben, und als Resultat eine Liste von ganz spannenden Adressbucheinträgen und ähnlichem eMüll vorgefunden haben von cylex.de, gelbeseiten.de, stadtbranchenbuch.com, kennstdueinen.de, yelp.de, dasoertliche.de, klicktel.de, dastelefonbuch.de, …? Die Liste ließe sich schier endlos fortsetzen. Klicken Sie auf einen der Einträge, finden Sie eine Adresse und rings um diese 82000 Anzeigen und Werbebanner vor. Eigentlich hatte man sich vorgestellt, zuoberst die Homepage des betreffenden Unternehmens vorzufinden.

Eine andere Baustelle sind Webseiten, die nur aus wenigen minderwertigen Seiten bestehen und über deren Sinn und vor allem Verwendungszweck seitens des Betreibers man lange grübeln kann. Wer mal einen Blick auf ein paar solcher Seiten werfen möchte, kann dies gefahrlos bei Google tun. Google hat auf einer Seite solche Beispiele von Spam-Seiten zusammengetragen.
Googles Beispiele von Spam-Seiten

Ich weiß ja nicht, wie Sie das sehen, aber meinereiner ist recht dankbar für das Sperren solcherlei Websites.

Welche Auswirkung hat Googles Anti-Spam-Vorgehen für den anständigen Teil der Online-Welt?

Tjaaaa, da kann es schon spannend werden. Woran liegt das? Google analysiert eine Website, um herauszufinden, wie „spammy“ diese ist. Dabei fließen verschiedene Bewertungskriterien in die Betrachtung des Spam-Faktors ein.

Kopierte Inhalte

Wer auf seiner Webseite keine eigenen Inhalte auspielt, sondern sich der Texte und Bilder von anderen Seiten ( ebay, Amazon, Hersteller der verkauften Produkte, Partner ) bedient, gerät schnell in den Verdacht, nur minderwertigen, weil nicht eigens erstellten Inhalt zu verwenden. Sie sehen, wie schnell man da von Google in die Spammer-Ecke gestellt wird. Betreiben Sie einen Online-Shop und verwenden Sie die Produktdaten, also die Artikelbeschreibungen und Abbildungen Ihres Handelspartners bzw. Herstellers, tun Sie vermutlich das gar nicht mal in böser Absicht, sondern wie alle anderen Vertriebspartner Ihres Vorlieferanten teils aus praktischen Erwägungen heraus, teils aus Bequemlichkeit. Google erkennt diese vielfach verwendeten Inhalte als „Duplicate Content“ und kreidet Ihnen das mit einem fetten Minuspunkt an.

Keyword-Stuffing – zu deutsch: alle wichtigen Suchbegriffe haben wir gut untergebracht

„SEO, das kann ich doch selbst“ sagen viele Betreiber von Websites und haben dabei im Gedächtnis, dass man ja „eh nur die Suchbegriffe häufig auf der Seite unterbringen muss. Mann liest es ja allerorten!“. Dann gehen die Herrschaften hin und pflegen auf allen Seiten des Webshops massenweise die Begriffe ein, zu denen sie gefunden werden wollen: „Kugelschreiber, Give Aways, Werbeartikel, Werbegeschenke, Caps, USB-Sticks, USB-Stick online kaufen, Werbeartikel Online-Shop, …“. Google erkennt diese – weil künstliche – Häufung von Begriffen, die ohne jeglichen Nutzen für Sie als Betrachter untergebracht wurden – und straft ab. „Glücklicherweise“ möchte man sagen, denn der Besuch eines solchen Online-Shops nervt total ab und genau das ist es, was Google mit dem Begriff „User Experience“ adressiert.

Wo fängt Keyword-Stuffing an und wo hört es auf? Sicher werden Sie auch schon mal überlegt haben, das eine oder andere Keyword in die Texte Ihrer Website einzustreuen – als Synonym oder als erklärende Ergänzung bei manchem Sachverhalt. Sicher haben Sie auch schon mal die Bilder Ihrer Website mit sprechenden Bildunterschriften versehen und dabei darauf geachtet, die Wörter, die in Ihrem Business täglich benutzt werden, dort unterzubringen. Das ist absolut legitim und es dient auch mehr dazu, sich angemessen zu artikulieren. Spam fängt dort an, wo Vokabular völlig sinnfrei einfließt. Stellen Sie sich einfach beim Lektorat Ihrer Seite die Frage „Wie würde ich meinem besten Kunden erklären, warum ich diesen ‚Text‘ dort platziert habe?“. Wenn Sie dabei ein schmetterlingsfreies Bauchgrimmen verspüren, dann ist es Spam.

Versteckte Inhalte

Die Webprogrammierer der IT-Abteilung oder einer Web-Agentur halten natürlich Möglichkeiten bereit, die Inhalte, welche dieses Bauchgrimmen so schmetterlingsfrei gestalten, einfach vor dem menschlichen Auge verschwinden zu lassen. Dem Herrn Google präsentiert man die Inhalte dann doch – programmier-technisch möglich, jedoch SEO-technisch tödlich. Google ist nicht dumm, schließlich arbeiten dort unzählige hochqualifizierte deutsche Informatiker. Google kann mittlerweile erkennen, ob Inhalte verborgen oder sichtbar ausgespielt werden.

Jetzt werden die findigen Webprogrammierer sagen, dass es natürlich Inhalte geben muss, die auf ganz natürliche Weise verborgen sind, so zum Beispiel die Images und Texte in einem Slider. Dort sind ja auch nicht zu allen Zeiten alle Inhalte gleichzeitig zu sehen. Das ist auch etwas anders. Ich spreche hier von DIV-Taschen, die Texte aufnehmen, welche nur zum Teil oder gar nicht sichtbar sind – also Inhaltselemente auf einer Webseite, die von vorneherein zum Verbergen oder zum teiloffenen Ausspielen von Inhalten bereitgestellt wurden.

Google wertet versteckte Inhalte als gezielten Manipulationsversuch. Punkt. Je dreister der Versuch umso nonchalanter die Reaktion von Herrn Google. Er ist nun mal ein recht empfindlicher Herrscher in seinem Reich und duldet kein Aufbegehren.

Unnatürliche Backlinks

Hat man Ihnen auch schon mal „Kauflinks“ angeboten? Etwa solche aus Indien, Osteuropa, China? Total günstig. Einmal zahlen oder auch monatlich einen bezahlbaren Obulus entrichten und gut ist. Dann schauen Sie sich doch mal die Webseiten an, von denen aus auf Ihre Website verlinkt wird. Kommen Ihnen da Erinnerungen an das weiter oben auf dieser Seite gelesene? Okay. Dann wissen Sie jetzt, was ich meine. Google weiß das auch und reagiert recht ungehalten. Wenn man Matt Cutts in seinen Videos reden sieht, dann wirkt er eigentlich immer ziemlich gelassen. Man kann sich dabei nicht vorstellen, mit welcher tödlichen Vehemenz Google in solchen Fällen zuschlägt und eine Webseite hinrichtet.

Darum: überlegen Sie bei Ihrem Linkbuilding, wer gute Gründe haben könnte, zu Ihnen zu verlinken, weil ihm Ihre Produkte und Services zusagen, weil er seit Jahren gut mit Ihnen kooperiert, weil ihm die Inhalte auf Ihrer Website einen echten Mehrwert bieten… Dies werden dann zumeist auch Betreiber von Websites sein, denen man die von Google erwartete Qualität getrost unterstellen darf.

Ergo: wie lautet die SEO-Strategie für 2014?

Sie werden es zwischen den Zeilen schon herausgelesen haben. Google will hochwertige Inhalte sehen und belohnt dafür mit einer besseren Position in seinen Suchergebnislisten. Getreu dem alten Sprichwort „Man soll dem Kaiser geben, was des Kaisers ist!“ wird es eine gute SEO-Strategie für 2014 sein, die eigenen Webseiten einem Review zu unterziehen und zu überlegen, welche bessere Form es geben könnte, die Unternehmensziele zu unterstützen und Googles Wünschen Rechnung zu tragen. Für Webseiten- wie Shop-Betreiber bedeutet dies eventuell viel konzeptionelle wie redaktionelle Arbeit. Aber man muss ja auch nicht alles in einer Woche über die Bühne bringen.


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Tithi Luadthong

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